Reto Steiner (*1978, Frutigen, Schweiz) machte eine Steinbildhauerlehre, arbeitete in der Kunstgiesserei St. Gallen / Sitterwerk Areal und assistierte dem Schweizer Künstler Markus Raetz. Steiner schloss seine Ausbildung mit einem MA in Contemporary Arts Practice an der Hochschule der Künste in Bern ab. Er gewann den Preis der Jury der Skulptur-Biennale Winterthur und erhielt den Hauptpreis des Aeschlimann Corti Stipendiums sowie zahlreiche Residenz Stipendien in der Schweiz und im Ausland. Er nimmt regelmäßig an Gruppen- und Einzelausstellungen teil. Er lebt und arbeitet in Frutigen.
Reto schuf am CIS aus zwei unterschiedlich grossen Stücken Cristallina Marmor drei Werke. Er arbeitet in der Taille directe, mit Intuition und Ausdauer von aussen an die Formen heran. Im kleineren Werk schälte er einen pfeilerartigen Stamm mit einem Wulst und sich verzweigenden Gliederstümpfen heraus. Im grösseren Block entpuppt sich ein gebeugtes Wesen mit einer Vielzahl ineinander verschlungener, Röhren oder Schlangenähnlichen Gliedern, auf dessen Rücken oder Schultern ein vieleckiger Klotz aufliegt, mit Bändern befestigt, nicht abwerfbar.
Mit streng ornamentalen Reliefs recycelt Reto Steiner drei ausgediente Abwasser-Betonröhren in vorzeigbare Objekte, auf einem Schlitten oder an die Mauer montiert, und lotet Anziehendes und Abstossenden verblüffend aus.