Artist in Residence 2021

Marina Bochert

Projekt für Peccia

Ich habe immer den Wunsch, ein Objekt an sich zu schaffen, etwas, das keiner Referenz von aussen bedarf und sich selbst genügt. Die Form ist zum einen das Dasein der Essenz aber gleichsam auch eine Metapher – ein mogliches Gleichnis für ein Dahinter. Eine eigene Entität. Das Objekt besitzt keinen Trieb nach aussen, es will nichts.

Innerhalb meines Arbeitsprozesses ist dabei für mich eine Auseinandersetzung mit spirituellen/religiösen Formensprachen interessant. Ideen, welche mich interessieren fangen dort an, wo die Geschichten aufhören und sich in den Formen eine innere eigenständige Logik offenbart. Noch interessanter als jene Recherche finde ich jedoch eine direkte körperliche Recherche durch Meditation und andere Körpertechniken. Ich würde mir wünschen, dass im Bewusstsein des Nachklangs dieser Ideen, jedoch frei von ihren Beschränkungen Objekte entstehen, welche auf keine Abbildung der Natur zurückgreifen, sondern in ihrer Abstraktion Ideen verkörpern können welche losgelöst von intellektuellem Wissen funktionieren. Sie sollen durch ein Wiedererinnern im Körper intuitiv erfasst und verstanden werden. Gleichzeitig bin ich an einem Punkt, an dem ich es den Arbeiten wieder erlaube stückweit figürlich, im Sinne von real körperlich zu werden, dabei aber nicht persönlich, d.h. dass sie immer versuchen einen festen Kern zu umkreisen, der einen flüchtigen veränderlichen subjektiven Moment ausschliesst.