1990, Zürich (Schweiz)
Im kreativen, interdisziplinären und professionellen Rahmen der CIS will ich meine skulpturale Praxis weiterentwickeln. Aufbauend auf meinem Erfahrungshorizont als langjähriger Handwerker und Künstler will ich die Grenzen dessen ausloten, wie diverse Materialien kombiniert werden können. Ich möchte von den Erfahrungen und Perspektiven anderer lernen und sie in meine Arbeit integrieren. Zudem bietet mir die Residence die Möglichkeit, mich über längere Zeit fokussiert in diese Arbeit zu vertiefen. Als Vater einer kleinen Tochter und freischaffender Künstler ist dies für mich in der Alltagshektik schwierig umzusetzen.
Das Tessin kenne ich seit Kindestagen. Die Landschaft, Sprache und Kultur wecken in mir ein heimatliches Gefühl. Ein Gefühl, dass ich erhoffe, durch die Arbeit mit den markanten Steinen und Felsen verewigen zu können.
Ich habe bereits mit Steinen und Marmor gearbeitet, mich mit dem Material auseinandergesetzt und sie als Zuschlagstoff für Gussmischungen verwendet. Dadurch habe ich Gestein farblich und haptisch neu wahrgenommen, und es wurde meine Faszination für die vielfältigen Möglichkeiten geweckt, die die Arbeit mit Gestein bietet. Welche Anordnung der Steine sich ergibt und in welcher Form die einzelnen nach dem Schleifen bewahrt bleiben, ist beim Giessen nicht zu kontrollieren. Dieses Spannungsfeld zwischen Kontrolle und Zufall möchte ich weiter ausloten.